Thriller

⌈Rezension⌋ Bernd Richard Knospe: Blue Note Girl

10. Mai 2022

Buchinfos

Titel: Blue Note Girl

Autor: Bernd Richard Knospe

Genre: Thriller

Verlag: ProTalk

Erschienen: 15. März 2018

Seitenanzahl: 256 Seiten

Preis: 2,49 € e-book / 14,90 € Taschenbuch


Inhalt

Ein Jazzkonzert mit fatalem Ausgang – Auf den Spuren einer Vermissten:

Die junge, aufstrebende Jazzsängerin Janina Nossak gibt in Hamburg ein fulminantes Konzert und verschwindet anschließend spurlos. 15 Jahre später stößt der Journalist Eric Teubner bei der Recherche für ein neues Buchprojekt auf einen alten Mitschnitt dieses Konzerts und glaubt, darauf einen entscheidenden Hinweis auf das mögliche Verbrechen entdeckt zu haben. Fasziniert, fast besessen von der Sängerin und ihren düsteren Songtexten, beginnt er, den alten Fall neu aufzurollen. Bald wird klar, dass der Journalist nicht der Einzige ist, der immer noch im Bann der zerbrechlichen Sängerin steht.

Unterstützung erhält Teubner unverhofft vom hartgesottenen Privatdetektiv Jensen, der damals erfolglos nach Janina gesucht hatte. Doch kann er dem kauzigen Eigenbrötler auch trauen? Und wer versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass alte Erinnerungen wieder freigesetzt werden?

Mit seinen Ermittlungen setzt Teubner eine verheerende Ereigniskette in Gang und am Ende muss nicht nur er einen hohen Preis dafür zahlen denn wenn man Staub aufwirbelt, bleibt manchmal nur verbrannte Erde zurück…

In seinem packend geschilderten, atmosphärisch dichten Kriminalroman legt Bernd Richard Knospe mit erzählerischer Bravour Schicht um Schicht den Kern einer schon verloren geglaubten Wahrheit frei. Auf kunstvolle Weise arrangiert er seine Figuren um die abwesende Protagonistin im Zentrum der Erzählung, lässt vergangene und gegenwärtige Dämonen ans Licht treten. Blue Note Girl überzeugt nicht nur durch brillante, pointierte Dialoge und markante, komplex gezeichnete Charaktere Knospes mehrstimmig erzählte Komposition ist auch eine Verbeugung vor der Macht der Musik.


Meine Meinung

Man steigt sehr schnell in die Geschichte ein und eine dauerhafte Spannung garantiert viel Lesespaß. Die Spannung baut sich anfangs erst langsam auf, wird dann aber durchweg aufrecht erhalten.

Einige Verstrickungen der Charaktere haben mich als Leserin so manches Mal auf eine falsche Fährte geschickt – genau so, wie es bei einem spannenden, guten Krimi auch sein sollte.

Das Besondere an der Geschichte ist, dass die eigentliche Hauptperson – Janina – persönlich gar nicht auftaucht. Man erfährt zwar viel über sie, dies aber immer nur durch Erzählungen anderer. Trotzdem wird ihr Bild allein durch diese Erzählungen immer klarer und so entwickelt man sogar zu ihr eine Art Beziehung. Das hat der Autor wirklich gut umgesetzt.

Was ich weiterhin sehr interessant an der Geschichte fand, war wie Eric’s Recherche über Janina’s Verschwinden zu Problemen in seiner eigenen Beziehung führte. Er versucht herauszufinden, was mit einem Menschen passiert ist, dem er niemals im Leben begegnet ist. Er riskiert also sozusagen für einen Geist seine Beziehung. Und er merkt es nicht einmal. Er riskiert sogar nicht nur seine Beziehung, sondern sogar das Leben seiner Freundin. Die möchte ihm etwas beweisen und wird dadurch in eine Situation gebracht, die ihr Leben ein für alle Mal verändern wird.

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