Biographien

⌈Rezension⌋ Jürgen Todenhöfer: Du sollst nicht töten – Mein Traum vom Frieden

8. Mai 2022

Buchinfos

Titel: Du sollst nicht töten – Mein Traum vom Frieden

Autor: Jürgen Todenhöfer

Genre: Biographie

Verlag: C. Bertelsmann Verlag

Erschienen: 9. September 2013

Seitenanzahl: 449 Seiten

Preis: 8,99 € e-book / 9,99 € Taschenbuch / 19,99 € Gebundenes Buch


Inhalt

Jürgen Todenhöfer mit einem sehr persönlichen Plädoyer für den Frieden

»Wieso darf man Kinder töten?« Auf diese Frage bekommt Jürgen Todenhöfer schon als Kind nach dem Bombenangriff auf Hanau 1945 keine Antwort. Heute, nachdem er viele Jahre damit verbracht hat, Kriegsgebiete zu bereisen, Menschen dort zu erkennen, wo andere nur Feinde sehen wollen, erinnert er sich und stellt wieder die alles entscheidende Frage: »Wie kann, was im eigenen Land als schändliches Verbrechen gilt, außerhalb der Grenzen eine Heldentat sein?«

Sein Buch, das sich vornehmlich aus seinen dramatischen Erlebnissen während des Arabischen Frühlings speist, legt Zeugnis ab von Hass, Demütigung und Vernichtung – gestern und heute. Immer wieder fragt er sich, warum Menschen moralische Grenzen überschreiten. Nicht nur jene, die vergewaltigen, foltern und töten, sondern auch jene, die am Schreibtisch andere aussenden »zur Verteidigung« von Freiheit und Frieden. Immer wieder konfrontiert Jürgen Todenhöfer das Bild, das öffentlich von Kriegen gezeichnet wird, mit der Realität vor Ort. Er gibt den Namenlosen ein Gesicht und zeigt uns unsere beschämenden Feindbilder.


Meine Meinung

Jürgen Todenhöfer ist dafür bekannt, dass er sich in gefährliche Gebiete begibt und über seine dortigen Erlebnisse und Erfahrungen berichtet – entsprechend abenteuerlich ist dieses Buch.

Herr Todenhöfer beschreibt seine Besuche bei den Menschen, die versuchen, ihr normales Leben Tür an Tür mit dem Krieg fortzusetzen, er beschreibt seine Besuche in Kriegskrankenhäusern, er berichtet von Gesprächen mit Soldaten und sogar über seine Treffen mit Assad.

Der Leser bekommt einen (vermutlich extrem kleinen) Eindruck davon, wie das Leben ist, wenn nur wenige km entfernt Bomben explodieren und Schüsse zu hören sind. Ich selbst kenne Krieg nur aus den Nachrichten, als etwas, das weit weg passiert und dass hoffentlich auch weit weg bleibt. Wie man aus dem Titel „Mein Traum vom Frieden“ erkennen kann, ist ein Krieg auch für Herrn Todenhöfer etwas Sinnloses, Unverständliches. Das ist auch für mich. Und nach diesem Buch ist es das noch viel mehr.


 

Fazit

Man hat schon eher das Gefühl, man würde ein Abenteuerroman oder ähnliches lesen, keine reellen Erlebnisse. Das macht das Buch natürlich spannend, es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Macht man sich aber klar, dass es kein Abenteuerroman, sondern die bittere Realität ist, dann macht das auch sehr traurig.

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