Buchinfos
Titel: Der tiefe Staat – Die Unterwanderung der Demokratie durch Geheimdienste, politische Komplizen und den rechten Mob
Autor: Jürgen Roth
Genre: Politik
Verlag: Heyne Verlag
Erschienen: 25. Januar 2016
Seitenanzahl: 368 Seiten
Preis: 15,99 € e-book / 19,99 € Gebundene Ausgabe
Inhalt
Wo dubiose Absprachen und schattenhafte Institutionen beginnen, endet unsere Demokratie
Gibt es einen Staat im Staat? Verborgene Strukturen, die ihre eigenen Ziele verfolgen? Die jüngsten Erkenntnisse im NSU-Prozess lassen ein geheimes Geflecht rechtsextremer Verbindungen erahnen, das die staatlichen Institutionen durchzieht. Welche Rolle spielen dabei die bundesdeutschen Geheimdienste? Herrscht eine stille Komplizenschaft zwischen antidemokratischen Gruppen und öffentlichen Behörden? Es sind solche Entwicklungen, aus denen der zunehmende Vertrauensverlust der Bürger in eine staatliche Politik resultiert, deren Motive und deren Handeln immer intransparenter werden.
Bestsellerautor Jürgen Roth deckt diese verborgenen Netzwerke auf: einen »tiefen Staat«, in dem Geheimdienstagenten, Politiker und Kriminelle zusammenwirken. Sie agieren außerhalb jeglicher Legalität und sind für keine parlamentarische Kontrolle zu fassen – schattenhafte Strukturen, die ans Licht gebracht werden müssen.
Meine Meinung
Der Titel des Buches hat mich sehr neugierig gemacht, insbesondere die Andeutung, unser Staat wäre durch den rechten Mob unterwandert. Dies klang für mich doch sehr widersprüchlich zur aktuellen Situation in Deutschland. Ausgehend vom Titel des Buches habe ich, wenn ich ehrlich bin, ein Buch mit linken Verschwörungstheorien erwartet. Beim Lesen hat sich diese Meinung dann aber doch geändert.
Das Buch macht einen gut recherchierten Eindruck und hat eine umfassende Quellenangabe. Es vermittelt Eindrücke in das politische Leben, das mitunter sonst doch sehr undurchsichtig zu sein scheint.
Es werden viele Merkwürdigkeiten aufgezeigt und es wird auf viele Ungereimtheiten eingegangen. Dieses Buch hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Es werden einige Verbindungen aus der NS-Zeit, die noch bis heute reichen, beschrieben, die man so sicherlich nicht vermutet hätte.
Auch auf die Arbeit der Justiz wird eingegangen und es werden einige Missstände in diesem Bereich hinsichtlich der rechten Ecke aufgezeigt, die ebenfalls zum Nachdenken anregen.
Ein großer Teil des Buches (etwa 100 Seiten) befasst sich mit dem Thema NSU, das ja noch immer sehr aktuell ist. Auch hier wird Bezug auf Missstände in den Ermittlungen genommen. Anhand einiger Beispiele erfährt der Leser, dass es bei der Aufklärung der Mordserie doch noch viele offene Fragen gibt, die offenbar von der Justiz und/oder Regierung nicht korrekt beantwortet werden sollen.